Samstag, 24. Januar 2015

Artus - Excalibur


 
Im letzten Post, habe ich die Figur König Artus vorgestellt. Im heutigen möchte ich die Hintergrundgeschichte, die Geschichte bevor Artus König wurde, erzählen, die keltische Artus Sage.
Zu dieser Geschichte habe ich mir im Theater St.Gallen ein Musical angeschaut. Also werde ich anschliessend noch eine Kritik hinzufügen.

Die Artus-Sage
Britannien war im immer wiederkehrenden Krieg mit den Sachsen, das Land war unsicher, denn der König kam im Krieg um. Der Adel war sich unschlüssig wer den Platz des gefallenen Königs einnehmen sollte. So schmiedete der Zauberer Merlin das Schwert Excalibur und versenkte es in einem Felsen. Nur der rechtmässige König könne es herausziehen. Natürlich in der Hoffnung, dass dies Artus sein würde. Merlin nämlich kannte seine Geschichte. Artus jedoch lebte wie jeder andere mit seiner Familie in einem Dorf, nichts von all dem wissend.
Es wurde ein grosses Fest gefeiert um den rechtmässigen Besitzer Excaliburs zu finden. Zu den freudigen Besuchern gehörten auch Ektor und seine Familie. Artus, sein jüngster Sohn, sollte das Schwert seines Bruders im Gasthaus holen, das war aber schon geschlossen. Da sah er das Schwert im Stein und dachte sich nichts dabei, als er es ohne Mühe hinauszog. Er brachte es seinem Bruder und natürlich wurde sofort bemerkt, was das für ein Schwert war. 

Merlin eröffnet allen wer Artus wirklich war und zwar rechtmässiger Erbe.
Uther Pendragon war Artus richtiger Vater. Dieser war unsterblich in die Frau eines anderen verliebt gewesen. Deshalb fragte er den Zauberer Merlin um Rat. Um an die wunderschöne Igraine heranzukommen führte er Krieg gegen Gorlois, deren Ehemann. Weil dieser seine Frau in der Burg versteckt hielt, verwandelte Merlin Uther in ihren Gatten. Sie ritten auf die Burg und aus dieser Nacht entsprang Artus. Herzog Gorlois starb und er deckte alles auf und nahm Igraine zur Frau. Den kleinen Artus aber gab er Merlin, um ihn an einen sicheren Ort zu bringen. Er brachte ihn zu Ektor von Galaba, dieser zog Artus wie seinen eigenen Sohn auf.
Artus wurde zum König gekrönt und heiratete Guinevere, seine grosse Liebe, entgegen dem Rat von Merlin. Diese hatte dann auch eine Affäre mit Lancelot, ein Ritter der Tafelrunde und guter Freund von Artus, der schon lange in sie verliebt war. Lancelot starb kurz darauf im Krieg gegen die Sachsen.
Nach dem Ehebruch von Königin Guinevere mit Lancelot, wird die Tafelrunde in Camelot einer schweren Bewährungsprobe unterzogen. Doch auch nachdem diese Krise abgewendet scheint, erfährt Artus beim Zug nach Rom, dass sein Neffe Mordred den Thron an sich genommen und die Königin geheiratet hat. Artus tötet den Konkurrenten, wird aber selber schwer verwundet und zur mysteriösen Insel Avalon gebracht. Ob er dort stirbt, weiterlebt oder sogar auf seine Wiederkehr wartet, ist unklar.
Es fällt schwer, von „einer“ Artussage zu sprechen, denn die Geschichte wurde über Jahrhunderte immer wieder neu interpretiert und angereichert. Entsprechend existieren zahlreiche Variationen.



Artus - Excalibur


In Artus – Excalibur wird die Artussage, in Form eines Musicals, noch einmal neu erzählt. Das Buch von Ivan Menchell wird mit der Musik von Frank Wildhorn und den Liedtexten von Robin Lehner wunderschön vollendet. Das ganze wurde von Francesca Zambello authentisch inszeniert. Das Stück feierte am 15. März 2014 die Weltpremiere im Stadttheater St. Gallen. Für jeden der Musicals mag und sich auch nur annähernd für Artus und seine Geschichte interessiert, werden das fesselnde ca. 120 Minuten werden. Es gibt spannungsreiche Kämpfe aber auch dramatische Liebesszenen.



Es gibt viele Variationen um die Sage, so ist auch das Musical eine ganz Eigene. Artus lebt immer noch bei Ektor als er das Schwert während einem Kampf gegen die Soldaten von Loth von Orkney, der den Thron für sich beanspruchen wollte, aus dem Stein zieht. Deswegen wird Artus auch nicht gleich als König anerkannt sondern muss sich sogar im Krieg gegen ihn beweisen. Morgana, eine Figur die in manchen Artus Geschichten vorkommt, bringt viele tolle Szenen ins Spiel. Sie ist die Halbschwester von Artus, eine Tochter von Uther, die er ins Kloster verbannt hatte, weil sie sich mit schwarzer Magie versucht hat. Durch eine Heirat mit dem zahlreich überlegenen Feinde erhofft sie Königin zu werden.
Artus Schicksal im Musical ist jedoch sehr viel wohlwollender. Guinevere betrügt Artus zwar, das aber nur in ihrer Verzweiflung. Artus achtet im Zorn über Loth, der seinen Vater Ektor töten liess, nicht mehr auf sie und war nur noch auf Rache aus. Hier kommt es zu einer Wende. Die zuvor sehr heroische Geschichte schwankt dann ins traurige emotionale ab. Artus durchlebt jetzt einen inneren Streit. Er ist enttäuscht, in Trauer und eine grosse Bürde liegt auf seiner Schulter. Artus ist schon fast gebrochen, doch ein ganzes Land hofft auf seinen Sieg und auf einen gütigen König.

Der Vorhang geht hoch und man sieht eine Leinwand. Es wird leise Musik gespielt und Text wird eingeblendet. Mit der Leinwand im Hintergrund oder auch nur mit der Leinwand, wird viel gespielt. Der historische Hintergrund wird erklärt oder sie dient als grüner Hintergrund im Wald. Es werden sogar kleine Filmchen gezeigt. 
Es war zuerst ein bisschen irritierend aber eigentlich hat es immer sehr gepasst. Loth von Orkney feiert und im Hintergrund sieht man den verzweifelten Artus auf eine Leinwand projiziert.





Das tollste war aber die Kulisse und die Kostüme. Sie übertrafen sogar meine Vorstellungen. Die Kulisse war ein Meisterwerk, es wurde mit einfachen Requisiten gearbeitet, die aber wandelbar waren. Waren sie im Wald gab es sich im Wind wehende Bäume und einen grünen Hintergrund. Waren sie in Camelot, stand entweder ein goldener Thron oder die Tafelrunde wurde per Hydraulik aus dem Boden hochgefahren. Wechselte es von Camelot zu der Burg von Loth von Orkney, wurde nur ein blutroter Vorhang heruntergelassen und es wurde düsterer. So wurde das Böse, das Dunkle von Artus Gegner dargestellt.
Die Kostüme waren jedoch umso prachtvoller. Die Tafelritter hatten tolle Rüstungen mit einem wehenden weissen Umhang. Morgane zeigte ihre Unabhängigkeit und Stärke auch durch ihre wilden roten Haare, die sie immer offen trug, und ihren engen immer speziellen Kleider. In Zeiten des Krieges wurden z.B Rüstungsteile ins Kleid eingebaut.
Immer wieder war eine Szene mit Schwertkämpfen gespickt. Diese waren immer toll inszeniert und choreographiert. Es sah beinahe aus wie ein Tanz aber nie zu unrealistisch. Ich hatte so etwas zuvor noch nie in einem Musical oder Theater gesehen. 



Die Geschichte ist wunderbar umgesetzt worden. Nur das Spannendste wurde kurz verpackt und mit wunderschönen Liedern verziert. Traurige Szenen oder glückliche, waren mit wunderschöner, mittelalterlicher Musik unterlegt. Man hörte eine Flöte und eine Laute die vom Orchester begleitet wurden, dies liess den Zuschauer leicht in diese Zeit eintauchen. Jedes Mal wenn jemand starb, wurde er zu immer der gleichen würdevollen Melodie herausgetragen. So kam es immer wieder zu kleinen Gänsehaut Momenten. Die Musikstücke waren sich jedoch immer sehr ähnlich, das störte aber nicht weiter.
Die Schauspieler waren grandios. Patrick Stanke, der Artus verkörperte, brachte eine gute schauspielerische Leistung, er spielt den emotionalen Grat auf dem sich Artus im Stück befindet sehr echt. Aber er passte nicht so ganz in die Rolle des glanzvollen König. Er sah nicht unbedingt wie ein würdiger, weiser König aus. Vor allem Morgana wird von Sabrina Weckerlin hervorragen gespielt. Sie bringt so viel Feuer und auch Sexappeal in die Figur. Ihre kräftige Stimme kann ihre immer sehr wütenden Songs perfekt rüber bringen. Nach der Vorstellung galt der grösste Applaus ihr und das zu Recht. Mein Applaus geht auch an Francesca Zambello, die Artus - Excalibur so pompös und eindrucksvoll inszeniert hat. Auch ans Orchester, die Musik war bewegend und hat immer gepasst.
Natürlich gab es manchmal lange Stellen und nicht jedes Lied hat gleich gefallen, aber es war einmalig und imposant.



Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Artus
http://www.theatersg.ch/spielplan/artus-excalibur-0

Bis zum nächsten Post
Flavia

2 Kommentare:

  1. Hallo Flavia
    Das sind ein paar ganz neue Aspekte der Artus-Saga, von denen ich noch nie gehort habe. Es war höchst interessant diesen Post von dir zu lesen und ich freue mich bereits auf den nächsten ;) Anbei bemerkt- ich würde an deiner Stelle vor allem im ersten Teil nochmals die Grammatik und Rechtschreibung durchgehen. Ich habe da einige Fehler gefunden ;)

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  2. Hallo Flavia
    Du gibst mir einen tollen Einblick in die Artussage. Aber auch deine Rezension fand ich gut geschrieben! Du konntest alles gut begründen. Ausserdem hast du sehr schöne und passende Bilder gewählt.
    Das einzige was mich stört, ist, dass sich die blaue Schrift mit dem Grauen beisst.

    Sonst fand ich es wirklich gut!

    Simon Schober

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